Mehr Handel zwischen Deutschland und China erwartet

Aktuelles ZEW-PwC-Wirtschaftsbarometer China – China und Deutschland rücken zusammen

  |  Industrie 4.0 , Umwelt

Der in den USA aufkommende Protektionismus könnte die Handelsbeziehung zwischen Deutschland und China weiter intensivieren: Manager deutscher Unternehmen in China erwarten, dass die beiden Länder in Zukunft näher zusammenrücken. Zwei Drittel von ihnen gehen von einer Intensivierung der deutsch-chinesischen Handelsbeziehungen aus. Von einer Antwort der chinesischen Regierung im Sinne eines „China first“ gehen hingegen nur 13 Prozent der Befragten aus. Das zeigt das aktuelle ZEW-PwC-Wirtschaftsbarometer China, für das das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC einmal im Quartal Manager deutscher Unternehmen in China befragen. An der jüngsten Umfrage nahmen 44 Führungskräfte teil.
Trotz der grundsätzlich positiven Erwartungen für den Handel speziell mit Deutschland, gehen die Befragten für die nächsten sechs Monate von einem insgesamt leicht rückläufigen Warenverkehr zwischen China und dem Rest der Welt aus.
Insgesamt bewerten die befragten Manager die konjunkturelle Situation Chinas in der aktuellen März-Umfrage deutlich besser als im Vorquartal: Der Wert des Indikators steigt von minus 8,1 auf plus 5,8 Punkte. Von diesem Umfeld werden auch positive Effekte für die deutschen Unternehmen erwartet: 59 Prozent der Befragten rechnen mit einer Steigerung der Produktion im Lauf der nächsten sechs Monate, 49 Prozent mit einer Erhöhung des Personalbestands.
Auf Wachstumskurs sind Dienstleistungen, IT und Konsumgüter. Die Bedeutung der privaten Binnennachfrage nimmt in China deutlich zu: Der Saldo für den privaten Konsum steigt von 29,6 auf 41,5 Punkte an, der Saldo der privaten Investitionsausgaben von 10 auf 28,2 Punkte. Bei den erwarteten Investitionen für das nächste halbe Jahr schneiden die Konsumgüterindustrie (34,5 Punkte), der Bereich Informations- und Telekommunikationstechnologie (45,0 Punkte) sowie die Dienstleistungsbranche (51,3 Punkte) am besten ab.
Geht es um die Zukunft des chinesischen Marktes und dessen Reformbedarf, nennen die befragten Manager an erster Stelle Maßnahmen wie die Privatisierung chinesischer Staatsunternehmen (17 Prozent), die Verbesserung der Rechtssicherheit für ausländische Unternehmen (14 Prozent) und den Abbau von Handelshemmnissen (13,2 Prozent). Auch die Stärkung des Umweltschutzes wird von 11,8 Prozent der Befragten als wesentlicher Trigger einer erfolgreichen Wirtschaftsstrategie gesehen. China will Überkapazitäten in der Schwerindustrie abbauen und Kohle als Energieträger zurückdrängen. Mit der Abkehr von der Kohle könnten regenerative Energien an Bedeutung gewinnen.

Download Wirtschaftsbarometer

Quelle: ZEW-PwC