Die Stimmung in deutschen Unternehmen ist weiterhin positiv

Generalkonsul der Provinz Guangdong sieht Platz für verstärkte Zusammenarbeit

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Der deutsche Generalkonsul der Provinz Guangdong, Martin Fleischer, sieht Raum für eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China. In seiner Ansprache anlässlich des Briefings zur Wirtschaftsentwicklung in Guangdong, das im Dezember 2017 vom Handelsministerium der Provinz Guangdong abgehalten wurde, rückte er die Chancen und Herausforderungen für ausländische Unternehmen in China in den Fokus.
Er sei beeindruckt wie intensiv die Provinzregierung Guangdong daran arbeite, das Geschäftsumfeld zu verbessern. Er begrüße die zehn neuen Maßnahmen, die von der Provinz Guangdong eingeführt wurden, um ausländische Investitionen zu fördern. Er sei aber auch gespannt auf die greifbare Umsetzung - sowohl der neuen Maßnahmen als auch der vorherigen Reformversprechen.
"Der internationale Investitionswettbewerb wird auch durch die von der US-Regierung eingeführte Steuerreform überall härter werden, und es wird immer wichtiger werden, stabile und verlässliche Rahmenbedingungen für Investitionen in China zu sehen", betonte er.
Die aktuelle Konjunkturumfrage der Deutschen Handelskammer habe in der chinesischen Presse und in den sozialen Medien viel Aufmerksamkeit und auch einige Missverständnisse hervorgerufen. Daher wolle er die wichtigsten Ergebnisse dieser Umfrage noch einmal zusammenfassen:
Zum einen zeige die Umfrage, dass das Geschäft deutscher Unternehmen in China in vielen Industriezweigen floriere ­- auch die Aussichten für 2018 seien positiv. Darunter seien auch die rund 500 in Guangdong ansässigen deutschen Unternehmen.
Zweitens zeige die Umfrage, dass 18 Prozent der deutschen Unternehmen, die bereits in ganz China präsent seien, in den kommenden zwei Jahren Investitionen in Guangdong planen würden. Es sehe so aus, als würde Guangdong seinen "Rivalen", die Jiangsu-Provinz, überholen und der bevorzugte Standort für deutsche Unternehmen werden.
Drittens zeige die diesjährige Umfrage zum Unternehmensvertrauen auch einige Unsicherheiten auf, mit denen sich ausländische Unternehmer zunehmend auseinandersetzen müssen. Es gebe eine Reihe von offenen Fragen: Eine betrifft die Auswirkungen des Cyber-Sicherheitsgesetzes. Die Unternehmen seien unsicher, ob sie in Zukunft Zugang zum Intranet ihres Hauptquartiers in Europa durch schnelle und private Internetverbindungen haben werden. Andere Unsicherheiten betreffen Restriktionen bei der Übertragung von Investitionsrenditen im Ausland und das - lange und immer noch ungelöste - Problem des gleichen Zugangs und Gleichbehandlung aller Unternehmen beispielsweise für die Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen in China.
Viertens - angesichts der oben genannten Schwierigkeiten würden rund 20 Prozent der befragten deutschen Unternehmen in Guangdong nicht ausschließen, dass sie China mittelfristig verlassen könnten.
"Es ist aber wichtig, klarzustellen, dass diese Unternehmen keine konkreten Pläne dafür haben!" Besorgniserregend sei jedoch, dass dieser Prozentsatz in Guangdong eher hoch ist und nur 12 Prozent der deutschen Unternehmen in ganz China solche Bedenken äußern.

Festzuhalten bleibe jedoch: "Die Stimmung in deutschen Unternehmen ist weiterhin positiv. Es gibt weiterhin sehr viel Platz für eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland, insbesondere im Bereich der Innovation, wo Guangdong der Vorreiter in China ist. Deutschland und andere westliche Länder haben noch viel zu bieten für das Upgrade von Guangdongs Industrie."