China und Deutschland rücken zusammen

Gemeinsame Investitionen und Kooperationen in Zukunftsbranchen

  |  Elektromobilität , Hightech , Industrie 4.0 , Umwelt

„Chinesische Unternehmen sind eingeladen nach Deutschland zukommen“, betonte Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel gestern bei der Pressekonferenz anlässlich der 5. Deutsch-Chinesischen Regierungskonsultationen in Berlin. „Der Bau einer Batteriezellfabrik für Elektrofahrzeuge in Erfurt ist eine gute Nachricht für Thüringen. So etwas gibt es in ganz Europa nicht. Wenn wir es selbst könnten, wäre ich auch nicht traurig, doch wir können es nicht.“
China und Deutschland rücken noch näher zusammen, in vielen Themenfelder wollen die beiden Nationen ihre Zusammenarbeit in den kommenden Jahren noch intensivieren. Bundeskanzlerin Merkel und der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang vereinbarten in zahlreichen Bereichen einen engeren Dialog: Sei es in Wirtschaft und Forschung, Gesundheit und Sozialem, Finanzmärkte oder duale Ausbildung. Minister und Konzernchefs beider Länder haben gestern 22 Wirtschaftskooperationen und Gemeinschaftsprojekte unterzeichnet. Es geht um gemeinsame Milliarden-Investitionen in Zukunftstechnologien.
BMW will mehr Elektroautos in China bauen. Siemens will zusammen mit dem chinesischen Konzern Alibaba am Internet der Dinge forschen und mit einem chinesischen Partner neue Gasturbinen entwickeln. Und BASF plant in der Provinz Guangdong einen neuen Produktionsstandort für zehn Milliarden Dollar – es ist die bislang größte Auslandsinvestition des Chemiekonzerns. In Thüringen wird der chinesische Konzern CATL eine Produktion für Batteriezellen bauen. Der deutsche Autobauer BMW hat sich bereits als Großkunde für seine Elektromodelle avisiert und einen Milliarden-Auftrag an CATL vergeben.
Li Keqiang betonte bei den Regierungskonsultationen, dass der Marktzugang für deutsche Unternehmen noch weiter geöffnet werde. In einer gemeinsamen Erklärung Chinas und Deutschlands bekennen sich die Handelspartner dann auch zu „offenen Märkten, freiem Handel und einem gleichberechtigten Marktzugang“. Der Zwang zum Joint Venture wurde bereits gelockert. Für den neuen Produktionsstandort, den BASF in China bis 2030 aufbauen will, wird Chemiekonzern allein verantwortlich sein, betont Angela Merkel. Somit zeige sich, dass bei der Marktöffnung Chinas den Worten auch Taten folgten, sagt die Kanzlerin.