China setzt auf Elektromobilität und autonomes Fahren

Größte Automobilmesse der Welt rückt in Shanghai Zukunftsthemen in den Fokus

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Elektromobilität und autonomes Fahren zählen zu Chinas Zukunftsthemen. Die größte Automobilmesse der Welt, die Auto Shanghai 2017, stellt vom 20. bis 27. April daher „alternative Antriebssysteme“ und „Connected Cars“ in den Vordergrund stellen. Gerade in Chinas rasch wachsenden Metropolen spielen alternative Antriebssysteme für Fahrzeuge eine große Rolle. Um die Luftqualität trotz steigender Pkw-Verkäufe zu verbessern, werden Alternativen für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren benötigt. Bereits jetzt bezuschusst das chinesische Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) den Kauf von so genannten „New Energy Vehicles“. Vor allem öffentliche Nutzer werden mit Fahrzeugen der neuen Technologie ausgestattet. Dazu gehören der öffentliche Nahverkehr, Taxi- und Logistikfirmen sowie Behörden. Neben allen großen Automobilherstellern werden auch die Global Player der Zulieferindustrie die Auto Shanghai nutzen, um ihre neuesten Produkte vorzustellen.

In China wurden im vergangenen Jahr erstmals mehr als eine halbe Million Elektroautos zugelassen. Die Volksrepublik ist damit der weltweit größte und dynamischste Markt für batteriebetriebene Fahrzeuge. Im Autoland Deutschland bleiben E-Autos hingegen weiter eine Randerscheinung, wie eine Studie des Center of Automotive Management (CAM) zeigt. Wurden 2016 in China insgesamt 507.000 Elektroautos verkauft, waren es hierzulande gerade einmal 25.154. Chinas Regierung hat den Technologiewechsel in der Automobilindustrie zu einer Priorität gemacht. Diese Priorität ist in staatlichen Programmen nicht nur für fünf Jahre, sondern für mehrere Jahrzehnte definiert. Durch den Schwenk zur Elektromobilität soll die Umweltbelastung in Ballungsräumen gesenkt und die Energieversorgung unabhängig von Ölimporten gesichert werden.
Das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) hat Ende September einen Entwurf für eine verpflichtende Mindestquote von Elektrofahrzeugen vorgelegt. Der Entwurf sah vor, dass alle Automobilhersteller ab 2018 eine Quote erfüllen müssen. Die gesetzlich vorgeschriebene Absatzquote für Elektroautos und Hybridantriebe soll jedoch um ein Jahr verschoben werden, berichtet das „Handelsblatt“ Ende Februar unter Berufung auf eigene Informationen. Damit würden insbesondere die deutschen Autobauer Daimler, BMW sowie Volkswagen und die  VW-Tochter Audi mehr Zeit kriegen, um bei ihrer E-Modellpalette nachzubessern.